Dieter Beller als ehemaliger Leiter der Stadtwerke hat die Entwicklung der Wasserversorgung in Dürrmenz und Mühlacker beschrieben.
Diese Ausarbeitung können Sie hier nachlesen.
Zu diesem Thema passend und ergänzend gibt es eine Karte aus dem Jahre 1893, welche die Situation in Dürrmenz widerspiegelt. Nachfolgend finden Sie ein kurze Erläuterung zu dem was auf der Karte zu sehen ist.
In Dürrmenz wurde bis in das Jahr 1893 das Wasser immer noch aus Tiefenbrunnen geschöpft. Das waren teilweise Schwengelpumpen, aber auch noch der klassische Eimer-Ziehbrunnen aus denen das Wasser geholt wurde. Da aber in den landwirtschaftlichen Betrieben der Misthaufen und das Gülle- und Abort-Loch direkt am Hause waren, war die Wasserqualität entsprechend, wie auch die dadurch bedingt auftretenden Krankheiten.
Im Jahre 1893 entstand der Plan auch in Dürrmenz die Wasserversorgung über „sauberes Wasser“ zu gewährleisten. Aus den Schilderungen von Herrn Beller wurde dies dann auch 1896/97 umgesetzt.
Die Brunnen wurden nun mit sauberem Wasser versorgt. Einen direkten Hausanschluss konnten sich nur wenige wohlhabende Familien leisten.
In einer Karte, welche Dürrmenz aus dem Jahre 1893 zeigt, sind die Leitungen in rot mit ihrem Durchmesser eingezeichnet. Die Brunnen, die versorgt wurden sind in dieser Karte auch eingezeichnet und benannt. Diese Brunnen sind:
1. Enz-Brunnen am Waldensersteg
2. Welscher Brunnen in der Mitte der Waldenserstr.
3. Schulbrunnen an der UvD-Schule
4. Brunnen an der heutigen Ecke Schulstr.-Reichmannstr.
5. Brunnen am Marktplatz
6. Hofgassenbrunnen, Einmündung Schulstr in Hofstr.
7. Lindenbrunnen am heutigen Bischof-Wurm-Platz
8. Kirchbrunnen Ecke Wiernsheimer Str. -Brunnengasse
9. Brunnengasse in der Mitte der Brunnengasse
10. Krummgassen Brunnen, in der Mitte der Krummengasse
11. Färbersbrunnen, Ecke Herrenwaag - Unterer Königstr.
12. Biegel-Brunnen, Kreuzung Im Biegel - Untere Königstr.
13. Louisen-Brunnen, Kreuzung Wiernsheimer Str. – Obere Königsstr.
14. Jakobsbrunnen, Wiernsheimer Str. nach Abzweig Öschelbronner Weg
Auf der anderen Enzseite waren schon Eisengussleitungen verlegt, die vom Goldshalden-Brunnen mitversorgt wurden und der auch den Brunnen am Marktplatz versorgte und dazu die Enz queren musste.
Ein besonderes Schmankerl dieser Karte ist, dass teilweise die Familiennamen der Bewohner der eingezeichneten Häuser verzeichnet sind. Viele der heutigen Häuser sind noch nicht vorhanden und andere wurden bereits abgerissen.
Die Karte finden Sie hier (21MB).