nicht die nötige Unterstützung und griff er diesen ebenfalls an, was ihm eine Haftstrafe von einer Woche zu der anderen Strafe einbrachte.
Durch die Verbüßung der Strafe lernte ihn der Oberamtmann persönlich näher kennen und versprach ihm sich der Sache anzunehmen bei der nächsten Visitation.
Diese brachte größerer Unterschleife ans Tageslicht.
Der Schultheiß wurde seines Amtes enthoben und erhielt 2 ½ Jahre Gefängnis.
Zu gleicher Zeit mit dem Großvater Leo wurde der damals größte Geschäftsmann,
der Mühlenbesitzer Phillip Bauer in den Gemeinderat gewählt.
Obwohl mit ihm befreundet, war er diesem durch seine Anregungen im Gemeinderat immer etwas neidisch und gab diesem Neid bei Abstimmungen manchmal launenhaft statt. Bei dem Antrag des Gemeinderats Leo ein großes Schulgebäude, das auch späteren Anforderungen genügt, zu erstellen, stimmte Herr Bauer zunächst dagegen.
Die Schulräume der Gesamtgemeinde Dürrmenz-Mühlacker waren in verschiedenen Gebäuden untergebracht, ein sehr unguter Zustand für die sich immer mehr ausdehnende Gemeinde. Herr Bauer fürchtete eine Erhöhung der Steuer. Das große Schulgebäude wurde erstellt und die Leute meinten mit Leos Wille und Bauers Laune.
Die Brauerei und seine Anekdoten
Wer in der Adlerbrauerei vom Franz Leo in Dürrmenz gearbeitet hatte, wurde zur Arbeit vorsprechend, überall im Ländle gerne eingestellt. Die Kollegen alle wussten, dass in Dürrmenz Ordnung herrschte und man fleißig sein musste. Hie und da kam es natürlich auch vor, dass ein räudiges Schäflein unter den Leuten war.
So wurde einmal ein großer Bayer, ein fast zwei Meter großer, breitschultriger Mann eingestellt, der meinem Großvater viel zu schaffen machte. Er trank gerne und wurde darüber mehrere Mal von meinem Großvater zur Rede gestellt. An einem Samstagmittag sollte er mit seinem Herrn und noch einem Burschen einen Wagen in der Verladehalle nach einem anderen Platz verschieben. Da die Kraft der drei Männer nicht ganz ausreichte, wurde der Bursche in den Keller geschickt, um noch einen Mann zu holen. Um die Herbeiholung aber zu beschleunigen, neigte sich mein Großvater über den Aufzugsschacht und rief sein Anliegen hinunter.