(https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%BCrttembergisches_Train-Bataillon_Nr._13 , https://de.wikipedia.org/wiki/Train_(Milit%C3%A4r) )
Ich sollte auf Wunsch des Kommandeurs Reserveoffizier werden. Wir sind zum Train gegangen, um das Reiten und Fahren zu erlernen, nicht um Offizier zu werden. Dazu hatten wir Brüder alle so wenig Lust, wie unser Vater vor uns.
Der Vater war wegen seines Zuckerleidens jedes Jahr zur Kur in Neuenahr. Im Jahr 1903 war er, wie gewöhnlich, mit der Mutter wieder im Mai auf 4 bis 5 Wochen dort. Da seine Erholung aber nicht befriedigte, suchte er im Spätjahr noch einen weiteren Kurplatz auf und zwar in Passugg (https://de.wikipedia.org/wiki/Passugg ) bei Chur in der Schweiz. Aber auch von dort kam er nicht so erholt wie sonst zurück.
An einem späten Dezember-Tag darauf holte er sich durch eine Erkältung seinen im Mai 1905 erlittenen Tod. Ein kurz vorher gekauftes, sehr wertvolles Pferd hatte eine Leberinfektion und verendete. Um festzustellen, wo es ihm gefehlt hat, wurde es auf dem Schlossberg, dem Abdeckplatz, da wo jetzt der Sender steht, seziert. Der Tag war nasskalt, es regnete und schneite durcheinander und der Vater war, zu leicht gekleidet, dabei. Nach Hause gekommen, klagte er über frieren. Er legte sich zu Bett, von dem er nicht mehr aufstehen sollte. Er wollte mit mir einige Tage nach der Sezierung nach Jagsthausen fahren, um ein paar Wagenpferde zu kaufen, die von einem Baron von Berlichingen zum Verkauf ausgeschrieben waren. Ich musste alleine dorthin reisen. Ein Kauf kam nicht zu Stande, weil eines der Pferde eine Verletzung an der Fessel erlitten hatte, was mich veranlasste nicht so viel zu zahlen, wie der Offizier verlangte. Später hat dann der Baron die Pferde mit Verlust abgeben müssen, weil er sie nicht mit nach Berlin mitnehmen konnte. Er war zum großen Generalstab abkommandiert. Sein Veterinär sagte mir, dass er es sehr bedauert habe, damals die Pferde nicht Herrn Leo verkauft zu haben. Die fragliche Verletzung war vollständig behoben worden, was ich von Berlichingen kommend, dem Vater, meiner Ansicht nach, in Aussicht gestellt hatte.
Noch ein Erlebnis solange die Eltern in Neuenahr waren.
Eines schönen abends zog über Dürrmenz ein sehr schweres Gewitter heran. Die Blitze waren so stark, dass ein ständiges Feuermeer zu beobachten war. Plötzlich, wir Erwachsenen waren in der Wohnstube beieinander, beobachteten wir, wie der Blitz in die (Blitz-)Ableiterstange auf dem Brauereigebäude fuhr und von dort sich über die ganzen Stränge sämtlicher Gebäude verteilte und dann in die Erde fuhr. Der feurige Strang war so dick wie ein Oberarm, Schaden entstand keiner. Im gleichen Jahre kurz vor Weihnachten, brannte an einem