Wilhelm Leo Seite 17

sollen, dafür aber dem Beleidiger sofort eine Anzahl Ohrfeigen oder Maulschellen verabreichen sollen“.

Weiter wurde noch öffentlich ausgesprochen, dass der Herr Leo als tüchtiger Geschäftsmann, der verurteilte Balz dagegen als ausschweifender, heruntergekommener Mensch bekannt sei, mit dessen baldigem Bankrott sich das Gericht wahrscheinlich wieder beschäftigen müsse. Nicht lange danach erhielt Balz tatsächlich für betrügerischen Bankrott ¾ Jahre Gefängnis.

Bei diesen Gerichtsverhandlungen lernte ich schon als junger Mann die Verdrehungskünste der Rechtsanwälte kennen und war daher bei Verhandlungen, bei denen ich später beiwohnen musste, schon darauf vorbereitet.

Die Blamage war für den Anwalt meines Vaters ebenfalls eine große und hat er aus diesem Grunde für seine Verteidigung in Heilbronn auch kein Honorar verlangt, ganz gewiss auch eine Seltenheit.

Die Lehrzeit geht zu Ende

Schon ab unserer Lehrzeit, durften wir mit unseren Eltern, so alle 3 bis 4 Wochen  nach Stuttgart und dort abends ins Theater oder ins Variete.

Die Eltern fuhren mit uns immer nur zweiter Klasse. Nach solchen vergnügten Tagen durften wir ein paar Stunden länger im Bett morgens liegen bleiben. Sonst war um 4 Uhr Tagwache. Sonntags um 6 Uhr, wo bis 11 Uhr gearbeitet wurde. Im Laufe der Jahre durfte ich mit Vater öfters verreisen. Er war mit mir ein paar Mal am Bodensee, dabei die Bodenseestädte besuchend, in der Taminaschlucht (https://de.wikipedia.org/wiki/Taminaschlucht)  war ich mit ihm, in Chur, Ragatz, Pfeffers (Bad Pfäfers?), dann im bayrischen Allgäu zum Besuch der Königsschlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein, ferner ein paar Mal in München.

Auf einer Rheinreise von Bingen bis Köln und am Niederwalddenkmal (https://de.wikipedia.org/wiki/Niederwalddenkmal ) war ich mit ihm. Meine Schwester Anna und das Bäschen Eugenie Reichmann brachte ich als 19jähriger junger Mann, als Reisebegleiter, in die Pension nach Kreuznach an der Nahe.

2 Jahre vor Vaters Tod war ich mit ihm auf der Düsseldorfer Ausstellung. (

https://de.wikipedia.org/wiki/Industrie-_und_Gewerbeausstellung_D%C3%BCsseldorf  )

Mit 19 Jahren besuchte ich die Brauerschule in Worms. Mit 21 Jahren gings zum Militär zum Train nach Ludwigsburg, als einjährig Freiwilliger.

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