Stadt setzt Suche nach Käufer fort

Gebäude Hofstraße 17 soll erhalten bleiben - Ernsthafter Interessent ist abgesprungen

Hinter der Zukunft des Hauses Hofstraße 17 steht weiter ein Fragezeichen. Foto: SadlerMühlacker. Das historische Gebäude Hofstraße 17 ist für die Stadt Mühlacker nach wie vor ein Dilemma. Das Problem nach dem aktuellen Stand: Wohl nur, wenn die Kommune das aus dem Jahr 1504 stammende Gebäude erhält, macht das Land zusätzliches Geld für das Sanierungsgebiet „Ortskern Dürrmenz“ locker.

Wie die Verwaltung mitteilt, habe sie einen Antrag auf Aufstockung des Förderrahmens um rund eine Million Euro und damit für eine Landesfinanzhilfe von ungefähr 650000 Euro gestellt. Doch Aussicht auf eine weitere Unterstützung aus Stuttgart besteht nur dann – dies ließ Baden-Württembergs Finanz- und Wirtschaftsminister Dr. Nils Schmid erkennen –, wenn das geschichtsträchtige Haus nicht dem Abrissbagger zum Opfer fällt.

„Es ist unsere Pflicht, einen Käufer zu finden“, bringt Oberbürgermeister Frank Schneider die Krux auf den Punkt. Es ist also keineswegs so, dass die Stadt Mühlacker es an gutem Willen fehlen lässt. Im Gegenteil: Seit Monaten sucht sie einen Investor, der das Gebäude übernimmt und saniert. Bislang allerdings ohne Erfolg. „Wir hatten kürzlich einen ernsthaften Interessenten, doch der ist letztlich wieder abgesprungen“, bedauert der Rathauschef.

Als erschwerend stellt sich immer wieder die geringe Höhe der Räume heraus. Doch gerade diese muss bleiben, wie sie ist. „Der Raumzuschnitt darf nicht geändert werden“, weiß der OB. Auch eine öffentliche Nutzung zu finden, sei nicht einfach. So sei zwar etwa die Einrichtung eines Cafés von Behördenseite aus durchaus erlaubt, doch eine praktische Umsetzung sei knifflig.

Klar sei indes, dass die Kommune selbst „keine sinnvolle Nutzung“ für das Haus Hofstraße 17 sehe. Und deshalb, so Schneider, sollten keine städtische Mittel in das Haus investiert werden, zumal in naher Zukunft ja auch noch etliche andere, kostspielige Aufgaben zu erfüllen seien.

So bleibt der Stadt also nichts anderes übrig als weiter nach einem Interessenten Ausschau zu halten. Und das will sie auch. Die Suche werde fortgesetzt, versichert Frank Schneider. „Es wäre schön, zusammen mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe, mit dem wir verhandeln, eine Lösung zu finden.“

Während die Zukunft des alten Hauses bislang Kopfzerbrechen bereitet, verspricht sich der OB von der Ortskernsanierung eine deutliche Verbesserung. „Die Sanierung ist eine schöne Sache“, meint er. Einige Straßen sind bereits saniert, und der Bischof-Wurm-Platz wird in diesem Jahr umgestaltet. Darüber hinaus werde demnächst auch der Vertrag zwischen der Stadt und der FWD Hausbau- und Grundstücks GmbH unterzeichnet, die ein Ärztehaus und seniorengerechte Wohnungen bauen möchte. „Auch der OB will langsam Hochbaumaßnahmen sehen“, drückt Frank Schneider aufs Tempo.

(Mühlacker Tagblatt vom 10.01.2013, Text u. Foto: Thomas Sadler)

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